Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer
und Freundinnen und Freunde von MOGiS e.V.!
Das Jahr 2014 war für MOGiS e.V. und all unsere Freunde und Mitstreiter in Deutschland und der Welt wieder ein ereignisreiches Jahr.
Ein Meilenstein war es, beim Wissenschaftlichen Symposium „Genitale Autonomie: Körperliche Unversehrtheit, Religionsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung – von der Theorie zur Praxis“ http://genitale-autonomie.de/ den aktuellen Wissensstand zum Thema der genitalen Selbstbestimmung zu präsentieren und die Ergebnisse für die Öffentlichkeit leicht zugänglich dokumentieren zu können.
(Seit Juni sind alle Vorträge dieses Symposiums als Videos unter: http://genitale-autonomie.de/videos-der-vortraege/ auch online abrufbar.)
Wir danken unserem Partner pro familia NRW, den Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und allen, die es ermöglichten, dass am 6. Mai das Symposium an der Universität Köln stattfinden konnte.
Am 7. Mai anlässlich des zweiten Jahrestages der Verkündung des "Kölner Urteils" wurde der "Weltweite Tag für genitalen Selbstbestimmung" ("Worldwide Day of Genital Autonomy" ) mit Unterstützung von diesmal schon 25 Organisationen aus sieben Ländern und drei Kontinenten in Köln begangen. Auch hier geht unser Dank an alle Teilnehmer und Unterstützer und besonders die Ausrichter der gleichzeitigen "Partner"-Demonstrationen in aller Welt. http://genitale-selbstbestimmung.de & http://genital-autonomy.de
Ein Vertreter von MOGiS e.V. nahm im Sommer in den Boulder/USA an der Genital Autonomy Conference teil, bei der Referentinnen und Referenten aus aller Welt zu den Themenfeldern Genitalverstümmelungen an Mädchen und Frauen, Jungen und Männern und intersexuellen Menschen Fachvorträge hielten. http://www.genitalautonomy2014.com/
MOGiS e.V. baut Tätigkeit in Netzwerken für Kinderschutz und Männerperspektiven aus
MOGiS wurde im Jahr 2014 Mitglied zweier weiterer wichtiger Netzwerke. Zum einen im Bundesforum Männer, einem Interessenverband für Jungen, Männer und Väter, und in der National Coalition - dem deutschen Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention.
In allen uns zugänglichen Netzwerken werben wir für die Wahrnehmung von Betroffenen von Eingriffen in die sexuelle Selbstbestimmung und ein Bewusstsein für die Diskriminierung von Jungen und Männern in Bezug auf ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und körperliche Unversehrheit.
Am 12. Dezember jährte sich zum zweiten Mal der Beschluss des sogenannten "Beschneidungsgesetzes" §1631d BGB, das Vorhautamputationen an Jungen aus jeglichem Grunde erlaubt und ins Elternrecht der Personensorge einzuordnen versucht.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem BVKJ - Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, (I)NTACT, TERRE DES FEMMES und pro familia NRW haben wir auf die eklatanten Auswirkungen des Gesetzes und die damit einhergehende Entwürdigung der Jungen und negativ betroffenen Männer hingewiesen. http://mogis-verein.de/beschneidungsgesetz-verletzt-kinderrechte/
Das Bundesforum Männer hat anlässlich dieses Jahrestages die Debatte zum Thema wieder aufgenommen. Auf ihrer Homepage finden sich Darlegungen verschiedener Positionen, darunter auch eine Stellungnahme von MOGiS e.V. http://www.bundesforum-maenner.de/2014/12/2-jahrestag-zum-gesetz-zur-beschneidung-von-jungen/
Aussichten
Das Ziel, alle Kinder unabhängig von Geschlecht und Herkunft in ihren Rechten auf genitale Autonomie zu schützen, erfordert eine fundierte und sachliche Diskussion, einen breiten gesellschaftlichen Dialog und am Ende vor allen Dingen einen langen Atem.
Im kommenden Jahr möchten wir unsere Arbeit für die Kinderrechte auf allen für uns erreichbaren Ebenen fortsetzen und - nach Möglichkeit - auch ausbauen.
Dazu gehört vor allem das Vertreten unserer Themengebiete in die erwähnten Netzwerke und natürlich wieder die Ausrichtung des "Weltweiten Tages für genitalen Selbstbestimmung" am 7. Mai in Köln.
MOGiS e.V. braucht Ihre Hilfe! Geben Sie mit Ihrer Spende Betroffenen eine Stimme!
Im Moment brauchen wir ehrlicherweise mehr Mitstreiter, auch und vor allem Spender und Fördermitglieder um unsere Arbeit aufrecht zu erhalten.
Spenden sind einfach möglich unter https://mogis-verein.de/spenden
Mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen Sie uns dauerhaft, das Formular zum Ausdrucken befindet sich unter: https://mogis-verein.de/Foerdermitgliedschaft.pdf
Jeder - besonders jeder regelmäßige - Betrag hilft und fließt direkt in unsere Arbeit für die Rechte von Kindern und die Vertretung von Betroffenen.
Sollte Sie nicht spenden wollen oder dazu nicht in der Lage sein: Bitte verlinken Sie uns und sprechen Sie diese Themenfelder in Ihrem Umfeld an!
Ihnen und Ihren Familien und Freunden wünschen wir Frohe Festtage und einen Guten Rutsch in ein Gesundes Neues Jahr 2015 - in ein erfolgreiches Jahr 2015 für die Rechte des Kindes - hier und weltweit!
Ihr MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene
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Neue Publikationen
2014 war auch ein Jahr wichtiger Publikationen:
Mit "Die Beschneidung von Jungen - ein trauriges Vermächtnis" gab Prof. Matthias Franz, Referent des Symposiums "Genitale Autonomie", einen umfassenden Sammelband mit Beiträgen aus allen relevanten Perspektiven heraus. Damit ist erstmals der aktuelle Wissensstand zum Thema schriftlich dokumentiert. Eine unschätzbar wichtige Quelle für jegliche sachlich fundierte Auseinandersetzung. Unser Dank geht an Professor Franz und alle weiteren Autorinnen und Autoren dieses Buches! -> http://www.v-r.de/de/title-0-0/die_beschneidung_von_jungen-1011073/
Kurz darauf erschien ein englischsprachiges Buch mit Berichten von Vorhautamputationen negativ betroffener Männer: "Unspeakable Mutilations - Circumcised Men speak out". Hier sprechen fünfzig Männer über ihre intimste Erfahrungen und Leid. http://www.amazon.de/Unspeakable-Mutilations-Circumcised-Men-Speak/dp/1495266575
Zum Jahresende wurde Wissensammlung "Das große Zirkumpendium" -> http://zirkumpendium.de, von Stefan Schritt im Frühjahr 2013 herausgegeben, nun auch in englischer Sprache online frei verfügbar: http://www.circumpendium.de Ein herzlicher Dank dafür an Stefan Schritt!
Erstes professionelles Beratungsangebot für beschneidungsbetroffene Jungen und Männer
Aus einer Zwangsbeschneidung können physische und psychische Probleme resultieren, für die Betroffene weit mehr Hilfe benötigen als Internetforen oder der Austausch unter Betroffenen leisten können. Deshalb begrüßen wir ausserordentlich, dass mit dem Jungenbüro Nürnberg die erste professionelle Beratungsstelle in Deutschland ein Angebot für beschneidungsbetroffene Jugendliche entwickelt hat: http://www.jungenbuero-nuernberg.de/schon-gewusst/
Leider werden die Gegner der Rechte des Kindes auf sexuelle Selbstbestimmung nicht müde, nichttherapeutische Vorhautamputationen und ihre Folgen für die Betroffenen zu bagatellisieren. Ein trauriger erneuter Versuch, diese Menschenrechtsverletzung legitimieren zu wollen, ist die aktuelle Ausstellung "Haut ab!" des Jüdischen Museums in Berlin und ihr Begleitprogramm sowie der darauf - von einer Ausnahme abgesehen - fast einhellig oberflächlich und bar jeder kritischen Hinterfragung bleibende Tenor der Medienlandschaft.
Eine Rezension dieser Ausstellung unseres Vorstandsmitglieds Victor Schiering finden Sie im Blog der Frankfurter Rundschau unter: http://frblog.de/traurige-allianzen/
#Helfen :)
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